Mit Kalle zu Moules, Tapas und Wellen

Atlantik 1 : Adria 0 – Mit Kalle, dem VW-T4-Bussji eines Freundes, sollte es ursprünglich eigentlich Richtung Italien gehen. Den Wettervorhersagen für die Atlantik-Küste trotzend, haben wir uns dann für Ferien in Frankreich und dem Baskenland entschieden. Hand auf’s Herz: wir gehören definitiv nicht zu den Gotthard-Stau-vor-langen-Wochenenden-Anbetern…

Etwas mehr als ein Jahr nach Namibia (hier geht’s zum Beitrag) stand also wieder ein Roadtrip Abenteuer auf meinem Reiseplan. Soviel sei übrigens schon gesagt: Kalle stand Bertha in Nichts nach! 🙂

Diesmal ist meine Reisebegleitung auch schon ab Zuhause mit dabei. Mit Marc habe ich ein ebenso grosses Reisefudi an meiner Seite und wir konnten den Feierabend vor Auffahrt kaum erwarten.
Voll beladen fuhren wir bei Sonnenschein und ohne konkreten Plan los. Bereits in der Westschweiz wurden wir mit strömendem Regen empfangen. Das war wohl Petrus’ gut gemeinter Vorgeschmack auf die vorausgesagten Gewitter südlich von Bordeaux. Nun gut, wir hatten uns darauf eingestellt…

Nach Lyon keuchte Kalle, er ist auch nicht mehr der Jüngste, wieder auf trockenem Asphalt über die Autobahn. Mir war gar nicht bewusst, dass es auf Frankreichs Autobahnen so hügelig ist… Und als ob wir nicht schon weit genug weg von Zuhause unterwegs gewesen wären, wurden wir tatsächlich von einem bekannten Gesicht aus der Heimat überholt und wenig später bei unserem Nachtlager begrüsst – Sache gits!
So überraschend war es dann wohl doch nicht als wir feststellten, dass ein Grossteil der surfbegeisterten Schweizer das selbe Ziel hatte wie wir. 🙂

Erkenntnis von Unterwegs: Feuchttücher & Toilettenpapier einpacken ist nicht verkehrt; französische Raststätten sind nicht immer so einladend.

Verwöhnt mit bestem Wetter, gestärkt mit frischgepresstem Orangensaft, sowie einem feinen Pain au Chocolat, lag eine lange Fahrt bis ans erste Ziel vor uns. Am frühen Abend standen wir dann müde aber umso glücklicher am Strand von Hossegor!

Für Fans bekannter Surf/Skate Marken gibt es in Hossegor übrigens ein Outlet Areal mit zahlreichen Läden. Die Preise sind teils aber nicht wirklich tiefer, da jeweils auch die aktuellsten Kollektionen in den Regalen liegen. Schnäppchen gibt es bei genauem Hinschauen aber trotzdem.

Erkenntnis von Unterwegs: ein Zelt & Camper Piktogramm verspricht nicht automatisch einen Schlafplatz für Zeltler und im Bussji-Übernachter. Ein Hoch auf kleine Kabinen und Häuschen!
Tipp: Alternativ bleibt man auf einem „Aire de Camping Car“ auf dem man offiziell über Nacht stehen kann. In unserem Fall direkt am Meer und Toilette. Das Gehupe früh morgens ist übrigens eine sympathische Boulangerie auf Rädern die uns mit frischen Croissants und Baguettes überrascht hat. Juhui! Unser Platz lag im Ort Capbreton vor Hossegor (1 Allée des Ortolans).

Ein gemütliches Plätzchen für die kommenden Nächte in Frankreich fanden wir dann in Seignosse, einem kleinen Dorf ebenfalls direkt am Meer. Dort kam ich auch in den Genuss mit Merguez-Würstchen meinen Frieden zu schliessen; als Knirps hatte ich mal das falsche Würstchen vom Grill stibitzt und wurde von einer intensiven Schärfe überrascht:)

Schaut unbedingt noch beim Concept Store ‚Maison Marcelle’ vorbei. Der Mini-Laden einer Illustratorin aus der Region lädt zum Verweilen ein. Zu kaufen gibt es Produkte von lokalen, sowie internationlen Künstlern – wir hätten Stunden stöbern können und haben uns fleissig selbst das ein oder andere Geschenk gemacht!

In Seignosse gab es zudem noch ein weiteres, allerdings geplantes, Wiedersehen mit Freunden aus der Heimat. Mit Caro und Julian peilten wir dann auch das selbe Reiseziel an.

Próxima parada: Zarautz!
Das Städtchen an der baskischen Atlantik-Küste hat uns auf Anhieb gefallen. Sogar so gut, dass wir uns von der ursprünglichen Idee mit Zwischenstops bis nach Bilbao zu fahren, verabschiedeten. So wohnten wir bei bester Aussicht auf dem Grand Camping Zarautz. Dieser liegt hoch über dem Ort und über einen „Klippenweg“ geht’s in 10-15 Minuten runter zum Strand. Fleissig wie wir waren, kamen so doch rund 15‘000 Schritte pro Tag zusammen.

Erkenntnis von Unterwegs: Zu später Stunde und bei Berglauftempo konzentriere man sich auf jeden Schritt; die Auffangnetze am Golfplatz lieben Finger;)

Die Tage verbrachten wir vorwiegend mit Essen, Lachen, Shopping, Lesen, Tapas und gemütlichen Apéros / Abendessen mit Caro & Julian. Natürlich haben wir uns auch in die Wellen gewagt. Marc äusserst erfolgreich im Vergleich zu mir (wer Tipps braucht wie man sich spektakulär ein Surfbrett ins Gesicht knallen lässt, darf sich gerne bei mir melden 😉 ) Die ersten Kontakte die ihm zur Profi-Karriere verhelfen könnten, konnten wir noch ‚gschwind‘ am Vans Duct Tape Festival knüpfen. Geht übrigens ganz einfach: man bestelle nach dem offiziellen Après-Event-Buffet gut riechende Pizzen und füttere damit verhungernde Surf-Profis aus Kalifornien:)

Erkenntnis von Unterwegs: in einer Fremdsprache Pizza per Telefon bestellen kann für beide Seiten sehr unterhaltsam sein! Ein grosses ‚gracias‘ an die Herren vom Kurier „Pizza Sprint“ für die Geduld und die sympathischen Lieferung zum Strand! Der letzte Abend hätte perfekter nicht sein können.

Leider kam der Abreisetag doch früher als erwartet und dies trotz dem Gefühl, schon seit Wochen unterwegs zu sein. Wir freuen uns jedenfalls schon auf unseren nächsten Besuch im Baskenland.

Highlight der Rückreise: Wie feiern Kalles 250‘000sten Kilometer!

Letzte Erkenntnis von Unterwegs: Das Schild „Hippopotamus“ führt nicht zu einem Nilpferd-Streichelzoo. Ob das Essen dieser Restaurant-Kette trotzdem einen Stopp wert ist, können wir nicht beurteilen, da wir enttäuscht weiter gefahren sind;)

Die nächsten Reisepläne sind bereits geschmiedet und wir freuen uns auf Stockholm im Juni und Kanada im Herbst wenn es wieder heisst „Vögel unterwegs“ 😉

Das grösste ‚gracias‘ geht übrigens an meinen Lieblingsvogel für die unvergesslichen Tage unterwegs ❤

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