Geld hatte ich noch genug aus Seoul und so ging es am Flughafen zum Wechselbüro. Dank der Währungsschwankungen, war der Umtauschverlust nicht überraschend. Den habe ich, in weiser Vorahnung, bereits in Seoul, beim Auslassen des Shoppingmarathons, vorkompensiert! 🙂
In Shanghai besuche ich Roman, einer unserer Topverkäufer von Saimenz-Shirts;) Er studiert und arbeitet hier während eines Semesters.
Am People’s Square, holten mich seine dänischen Mitbewohnerinnen Marie und Sanne ab. Zentraler kann man glaube ich nicht wohnen! Die Mädels sind, mit ihren langen blonden Haaren, ein beliebtes Fotosujet der Einheimischen. Nicht selten werden sie ohne Vorwarnung vor die Linse gezerrt. Ich wurde zwischendurch unauffällig auffällig auch in Selfies verewigt:) Wir haben den Spiess dann einfach umgedreht. Nach einem Sightseeing Tag mit der Uni, haben wir es uns an der Fussgängerpassage am Fluss bequem gemacht. People Watching war angesagt. Wer uns fotografierte, landete selbst auf einem Foto und zwischendurch, haben wir uns einfach selbst auf Fotos geschmuggelt.
Wir „Weisse“ sind nicht nur als Beigemüse für Fotos, sondern auch in Clubs beliebt. Eintritt bezahlt man praktisch nie und Getränke erst recht nicht; sofern man den Pomocode für die anstehende Party kennt! So landeten wir auf der Geburtstagsparty einer Bekannten von Roman. Ich befürchte, das Geburikind hat die Hälfte ihrer rund 50 Gäste zuvor noch nie gesehen. Unterstützung als Fremde erhielt ich von Dario, den ich aus Luzern kenne und auch hier wohnt. Immerhin gab es ein persönliches Merci für’s Mitfeiern:)
Am Sonntag ging es an den City Beach. Vielversprechend gemäss Internet, aber noch ausbaufähig in live. Anstelle von Wasser im Pool das für Abkühlung sorgen sollte, sprangen wir halt unter die Duschen.
Auch hier nichts Neues, was uns als Beigemüse betrifft. Hinzu kommt unsere freizügige Badebekleidung, die bei den Locals praktisch inexistent ist, um sich vor der Sonne zu schützen. Ein Paar beobachtete uns aus ihrem Zelt. Mit einer Drone, wurde das Beobachten dann doch etwas aufdringlich. Nachdem diese noch fast über Marie abgestürzt ist, fanden wir es nicht mehr lustig. Keine 5 Minuten später, kommt der Typ zu uns und bleibt still, und eine gefühlte Ewigkeit an unseren Liegebetten stehen. Endlich, er spricht… er wolle uns kennenlernen; seine Schwester verstecke sich. Sie sei es sich gewohnt, immer die schönste und heisseste zu sein – jetzt schämt sie sich, weil wir schöner und sexier seien als sie… Wir fühlten uns wie im falschen Film. Sie, jetzt aufeinmal nur noch die Arbeitskollegin, kam dann auf unser Zureden doch noch; leider Opfer verpfuschter Gesichtsoperationen und gemachtem Vorbau. Roman sollte einfach Bescheid geben, wenn er an asiatischen Frauen interessiert sei. Will der Typ jetzt noch seine Schwester / Kollegin verjubeln?! Als die Komplimente uns Mädels gegenüber immer schlüpfriger wurden, haben wir uns abgedreht und auf Durchzug gestellt. Vergeblich hat er noch versucht, uns zum Tanzen zu animieren; er sei Choreograph… auch seine Sport/Tanz-Showeinlage vermochte unsere Aufmerksamkeit nicht zu erregen:)
Tags darauf, ging es mit dem Nachtzug nach Peking. Hier ein paar Eindrücke der Chinesischen Mauer, dem Himmelspark, der Verbotenen Stadt und dem Jingshan Park. Für meinen Geschmack war viel zu viel los und ich sehnte mich nach einem ruhigen Plätzchen, was ich dann am See bei Glocken/Trommelturm fand.
Morgens um 8 war der Himmelspark gefüllt mit Einheimischen, die sich zum Sport und Musizieren trafen. Dass die Chinesen ein sportliches Volk sind, sieht man auch an den Steh-Toiletten, bei denen Kniebeugen je nach Geschlecht und „Geschäft“ nicht unumwindbar sind;)
Zurück in Shanghai, gab es zum Abschluss noch die eine oder andere hektische Verhandlung auf dem Fake-Markt, Manicure im Club und eine rasante Tuktuk Fahrt. Tipp: dem Clubmanager zu sagen, er sähe aus wie ein Weddingplanner, kommt nicht immer gut an;)
In Shanghai empfehle ich einen Spaziergang am „Bund“, der Wallstreet Shanghais mit Sicht auf Pudong. Flanieren durch DIE Shoppingstrasse East Nanjing Road; abends trifft man auch hier tanzende Enheimische. Eine Runde Mittanzen am People’s Square inklusive „Mit-Schalalalen“ beim Flip-Chart-Karaoke, hat noch niemandem geschadet. Yuyuan Garten und einen Ausflug ins Quartier Xintiandi, bieten eine angenehme Abwechslung. Letzteres, ein Quartier mit exklusiven Restaurants und Läden in historischer Architektur. Der Drink oder Lädelen im Stadtteil „Französische Konzession“ darf auch nicht fehlen.
Fazit nach 10 Tagen China: Englisch spricht auch hier keiner. Die Wunschadresse sollte man immer in Zeichen mit dabei haben.
Bier wird teils ungekühlt serviert oder warm mit Reis und getrockneten Tomaten. Rülpsen und Spucken ist normal. Der Platz in der Metro muss je nach Tageszeit erkämpft werden; in Peking stand sogar Schlange stehen an. Sehenswürdigkeiten wenn möglich nur unter der Woche besuchen. Wird man im 24h Fast-Food Restaurant nicht bedient morgens um 4 weil gerade Pause gemacht wird, kann es helfen, wenn man sich als Manger der Kette aus Europa ausgiebt;)
Xièxie Shanghai und natürlich auch ein Merci an die Sonnenbrand Delegation! 🙂